Die Halbzeit unserer Expedition wurde eingeleitet von einer Erfahrung, die das Bild mancher Kinder von den Mitarbeitern auf Lager auf den Kopf gestellt haben könnte. Ebenso wie Jesus einst seinen Jüngern die Füße wusch, um seinen Respekt und sein Gefühl von Gleichheit zu demonstrieren, wuschen heute die Mitarbeiter den Kindern die Füße. Manchmal bekommen wir das positive Feedback von den Kindern, dass auf unserem Lager ein besonders positives, vertrauensvolles Verhältnis zu den Mitarbeitern herrscht, dass sie sich den Mitarbeitern nicht „unterlegen“ fühlen und dass sich alle auf Augenhöhe bewegen. Und genau dieses Vertrauensverhältnis wollten die Mitarbeiter heute durch das Waschen der Füße untermauern, was von den Kindern auch gut angenommen wurde. Anschließend stand ein Punkt auf dem Tagesplan, der von machen mit Begeisterung, von manchen eher mit Skepsis erwartet wurde: Die Hajkvorstellung. Vor dieser bald startenden großen Reise stieg die Spannung erwartungsgemäß. Das dieses Jahr besonders abwechslungsreiche Angebot sorgte aber dafür, dass jeder sich für irgendetwas begeistern konnte: Egal ob Spanferkel grillen, Kanufahren, Flughafenführung oder 24-Stunden Geländespiel, das (von vielen gefürchtete) Laufen rückte in den meisten Fällen in den Hintergrund.
Mit einer guten Portion Geschnetzeltes mit Kartoffelbrei und Gemüse im Bauch starteten wir in die finale Sitzung Hobbygruppen und beendeten den Großteil unserer Projekte erfolgreich – für den letzten Feinschliff wird sich in den kommenden Tagen sicherlich noch genug Zeit finden. Abends waren wir beim Lagerabend erneut in Kleingruppen unterwegs und beschäftigten uns mit vielen verschiedenen Angeboten. Ein Dauerbrenner ist dabei das Rollenspiel „Werwolf“, bei dem gemeine Werwölfe von mutigen Detektiven davon abgehalten werden, unbescholtene Bürger des Nächtens zu meucheln. Später in den Zelten fühlten sich aber zum Glück trotzdem alle sicher und konnten mit der Aussicht auf den bald startenden Hajk noch einmal Energie tanken.