Bei unserem obligatorischen After-Hajk-Rehabilitationsmorgen, bei dem schwerpunktmäßig Brunch und verschiedene entspannte Angebote auf dem Plan standen, war es größtenteils sogar noch trocken. So konnten sich alle ohne Eile zwischen der Hütte (mit den verschiedenen grandiosen Spezereien, inklusive Crêpes) und Wellnesssalon, Yogasitzung und Bastelaktion hin und her bewegen. Erst nach dem Mittagessen, das von dem traditionellen und vielgefeierten Nachtisch „Apfelmus mit Sahne“ gekrönt wurde, kippte das Wetter dann endgültig. Um nicht zu sagen, der Seegang wurde derart unwirtlich, dass es uns unmöglich war, uns weiter draußen an Deck aufzuhalten und alle gezwungen waren, sich in ihren jeweiligen Kajüten einzufinden. Sogar die normale Kommunikation brach zusammen und der letzte verbleibende Weg Kontakt herzustellen war, Flaschenpost per Luftweg (Seemöwen) zu verschicken. Was für die Mitarbeiter einen ungeheuren Stress zwischen Post entgegenehmen, sortieren und zustellen bedeutete, war für die Kinder ein spannender und witziger Weg, den regnerischen Nachmittag in den Zelten zu verbringen. Beim anschließenden Lagermittag konnten die, denen der Regen nichts ausmachte, sich beim Spachteln austoben, die, welche die Trockenheit bevorzugten, konnten in der Hütte basteln oder – wen überrascht`s – Werwolf spielen. Nach dem Abendessen ging es weiter mit dem BE „Jesus, das Licht der Welt“. Dabei stellten die Kinder auf spielerische Art fest, dass ohne Licht einige Dinge ziemlich schlecht funktionieren und dass im übertragenen Sinne einige Dinge im Leben ohne Jesus genauso wenig funktionieren. Leider konnten wir auch dabei wegen des Regens nur eine abgespeckte Version des Programmes in den Zelten durchführen. Und was machte eigentlich dieser eine Mitarbeiter da die ganze Zeit während des BEs? Nur am Stören ununterbrochen…eine Strafe hätte er verdient! Zwar war allen klar, dass steinigen nicht unbedingt der angemessene Weg ist, aber der Ruf nach einer Konsequenz wurde trotzdem laut. Na gut, dann sei es so, aber wer hat denn das Recht, über den Störenfried zu urteilen? Wer darf richten? Eigentlich nur der, der selbst noch nie gestört, noch nie Quatsch gemacht und noch nie gesprochen hat, während andere reden. Und da waren die meisten dann doch recht schnell ziemlich still. Im Anschluss wurde noch in der großen Runde der Bogen zur Geschichte der Ehebrecherin geschlagen und die Kinder konnten ihre Sorgen in Form von beschrifteten Steinen Gott anvertrauen. Dazu wurde auf dem Boden ein Kreuz aus Kerzen gebildet und die Steine hineingelegt. Nachdem noch einige Lieder gesungen und die Kinder anschließend „abgeschuggt“ wurden konnten alle – hoffentlich etwas erleichtert durch das Ablegen der Sorgen – ins Bett gehen.