Nachdem wir nun schon die Hälfte unseres Schuljahres in Hogwarts hinter uns gebracht hatten, riss uns schon am frühen Morgen dieses Samstages ein großer Aufreger aus dem Alltagstrott: Die Botschaft „Die Kammer des Schreckens wurde geöffnet“ verhieß nicht nur aufgrund ihrer Position an der Wand des Klohäuschens, dass dieser Tag einige unangenehme Überraschungen für uns bereithalten könnte. Als dann noch während des Frühstücks ein riesiges Stück abgestreifte Schlangenhaut auf dem Zeltplatz gefunden wurde, wurden die schlimmsten Befürchtungen aller Schüler und Lehrer klar: Die Kammer des Schreckens wurde tatsächlich geöffnet, und der darin befindliche Schrecken ist entkommen und treibt sich auf unserem Zeltplatz herum! Gesehen hatte den Basilisk, die legendäre und brandgefährliche Riesenschlange, bis dahin noch niemand, aber als ein Zauberer des Kollegiums aus unseren Reihen spurlos verschwand, zögerten wir keine Sekunde. Wir packten unsere Rucksäcke, hefteten uns an die nicht vorhandenen Fersen des Reptils und machten uns auf dem Weg ins Lautertal. Dass sich zu dem Zeitpunkt bereits ein ziemlich heißer Sommertag abzeichnete und die Lauter Aussicht auf eine willkommene Erfrischung bot, kam uns dabei gerade recht. Nach einem kurzen Fußmarsch unterbrachen wir unsere Rettungsaktion allerdings kurz, um das Thema eines vergangenen BEs kurz aufzugreifen und zu vertiefen: Die Taufe. Als kleines Symbol für die Liebe Gottes (stellvertretend für die Taufe) bekam jedes Kind einen Segensspruch und ein Kreuz aus erfrischendem Lauterwasser auf den Handrücken. Am Ende unserer Stärkung, die von der Küche extra in Form eines Vespers an unseren Badeplatz gefahren wurde, wurden wir dann aber plötzlich Zeuge einer spektakulären Verfolgungsjagd zwischen dem gemeingefährlichen Basilisk und unserem geschätzten Mitzauberer, die zu unserem Entsetzen mit der Versteinerung des letzteren endete. Um ihn wiederzuerwecken, brauten die Angehörigen der vier Häuser verschiedene Zaubertränke, die am Ende gemischt werden sollten um ihre volle Wirkung zu entfalten. Das für die Basis der Zaubertränke nötige Lauterwasser wurde ihnen aber natürlich von dem Basilisken und seinen Helfern streitig gemacht, wodurch letztendlich wohl mehr Wasser einer Wasserschlacht als einem Zaubertrank dienlich war. Trotzdem reichten unsere Bemühungen, um unseren entführten Kollegen wiederzuerwecken und den Basilisk in die Flucht zu schlagen. Nur konnten wir unseren malerischen Badeplatz endlich in vollen Zügen genießen und uns ZG-weise im Schichtbetrieb in der Lauter erfrischen. Je nachdem, wie lang man Lust hatte, konnte man sich dann am Nachmittag einer der Kleingruppen anschließen, die sich auf den Rückweg zum Zeltplatz und den Duschen machten. Angestrengt von den hohen Temperaturen und der Badeaction verbrachten wir den Abend allesamt frisch geduscht mit Linsen und Spätzle und verschiedenen, insgesamt eher geruhsamen Aktivitäten: Wer noch Power hatte, konnte sich beim Fußball oder Klettern noch weiter verausgaben, die übrigen hatten die Auswahl unter verschiedenen sitzenden Angeboten wie Basteln oder Werwolf-Spielen. Letztendlich lässt sich also sagen, dass trotz der unheilschwangeren Ankündigung am Morgen der Tag unterm Strich alles andere als „schrecklich“ war.