Nicht nur die meisten Kinder sind am Ende des Zeltlagers traurig über die Rückkehr in die Normalität. Auch viele Mitarbeiter sehen dem Arbeits-, Schul-, oder Studienalltag eher weniger enthusiastisch entgegen. Aber es geht nicht nur um die Abwechslung vom Alltagstrott, um die viele Zeit an der frischen Luft oder um die oft spaßigen Programme. Denn das, was das Zeltlager jedes Jahr wieder so besonders macht, sind die Menschen: Über zwei Wochen lang lebt man zusammen in einer kleinen Blase, sitzt 24/7 mit den gleichen Leuten aufeinander, und obwohl es manchmal vielleicht ein bisschen zu viel ist, fehlt es einem dann doch irgendwie, wenn man die Zeltlager-Familie auf einmal nicht mehr um sich hat…denn sie macht die eigentliche Magie des Zeltlagers aus, mehr als irgendein Lagermotto es jemals könnte. Obwohl jederzeit verfügbare warme Duschen beim Hinwegtrösten über den Trennungsschmerz durchaus hilfreich sind. Und außerdem hatten wir durch den Abbau ja auch noch zwei Tage mehr Zeit, uns vom Zeltlager zu verabschieden (wobei das Material verräumen nächste Woche sicher nochmal einige Erinnerungen hervorbringen wird).

Und was bleibt nach diesen zwei Wochen Zaubererlager im Schatten der Corona-Krise?
Dankbarkeit, dass alle Beteiligten gesund und munter wieder Zuhause angekommen sind. Ein Augenrollen, weil wir am Samstag noch einen kurzen Regen abbekommen haben und viele Zelte in Ebersbach zum Trocknen noch einmal aufhängen müssen. Ein veritables Schlafbedürfnis, um die Strapazen der letzten zweieinhalb Wochen zu verdauen. Wehmut, dass die schöne Zeit schon wieder vorbei ist. Befriedigung dabei, die ganze Wäsche in die Waschmaschine zu befördern. Freude aufs eigene Bett. Aber am meisten: Stolz. Darauf, dass wir mutig waren und mit bis ins Detail durchdachtem Konzept durchgezogen haben, wo viele andere den Kopf in den Sand gesteckt haben. Dass der ganze zusätzliche Organisationsaufwand und der überdurchschnittliche Stress bei der Planung und Durchführung sich gelohnt haben. Und darauf, dass wir gut 70 Kindern nach einem holprigen Schuljahr und vielleicht mehr Zeit zuhause, als allen lieb ist, zwei Wochen magisches Zeltlager ermöglicht haben.