… dauern erstmal! Auch heute wurde kein einziges Stadion fertiggestellt, die Schwimmhalle bleibt trocken und dort wo die Tribünen entstehen sollen ist zum Glück immer noch friedlicher Wald. Womöglich war unser gestriger Nachteinsatz doch ein Erfolg.

Naja, Rom wurde nicht an einem Tag erbaut und Athen erst recht nicht. Und die Hochkulturen davor sicher noch weniger. Eines dieser sehr frühen Bauprojekte, ging wirklich voll in die Hose: Ein Turm in Babel konnte sogar überhaupt nicht fertig gebaut werden. Es gab keine einheitliche Sprache mehr und so zerstreuten sich die Bauteams. Als ob das ein Grund wäre! Jede Großbaustelle beschäftigt doch Arbeiter und Planer aus aller Herren Länder und wird trotzdem fertig – irgendwann mal halt. Aber vielleicht stellte uns das EOC (Ehinger Olymic Comitee) diese extreme Story heute auch vor, um vom eigenen baulichen Versagen abzulenken.
Schon klar, auch die Leute aus Babel wollten sich damals groß heraus bringen. Eine ungute Mischung aus Selbstüberschätzung und Größenwahn – als ob wir da heute nicht sehr gut mitreden könnten! Es geht wohl darum, wie schnell man das Ziel verfehlt: Wenn die letzten die ersten sein sollen und unser Gott sich extra klein macht, um uns nah zu sein – warum sollten wir dann so groß tun?

Apropos groß tun – Was können die Sportler und Athletinnen denn schon groß tun, vor den olympischen Spielen? Trainieren, trainieren und trainieren natürlich – klar, das auch, Spitzensport halt! Aber es geht doch auch um gute Teamarbeit, Fairness und tolle gemeinsame Erlebnisse. Und die kommen zum Glück auch ohne Weltrekorde, ja, sogar ohne Stadion. Der heute vorgezogene Wettkampf im „olympischen Teebeutel-Weitwurf mit dem Mund“ war auf der Wiese ein viel größeren Spaß, als vor Millionenpublikum. Und ohne mehrfach wiederholte Zeitlupe und Großaufnahmen ist es ja auch total egal, ob unsere 20 Werferinnen und Werfer dabei so eine gute Figur machen oder nicht.

Nach diesem olympischen Vorgriff war dann wieder sinnvolle Freizeitbeschäftigung angesagt. Viele spontane Hobby-Angebote wurden ausgelobt und vorgestellt: Die Wettbewerbe werden nicht ohne Cheerleader auskommen. Die Olympioniken brauchen innen und außen Entspannung und Erholung, also Sauna, Liegestühle, und Balance-Boards. Blumensträuße und Siegerkränze wollen vorbereitet sein, ebenso Pokale und Medaillen. Natürlich muss Radio Olympia live berichten. Und dann wird das ganze weltweite Spektakel ja wohl kaum ohne Flugzeuge auskommen, die aber erst noch zu bauen sind. Und wer will sich ein Olympiagelände ohne Aussichtsturm vorstellen? Wir blicken gespannt auf die fleißigen Hobbygruppen, die sich in den nächsten Tagen weiter intensiv mit der Organisation des sportlichen Großereignisses befassen werden.

Dem olympischen Dorf am Berg bei Erbstetten hat dieser freie Tag auch enorm gutgetan. Sieht doch gleich viel schöner aus, mit all den Fahnen und erfolgreichen Verschönerungsmaßnahmen. An den fantasievollen Namen der Teams ist jetzt gut zu erkennen, wie einzigartig jedes Zelt doch ist. Und erst die Bewohner!
Denen bescherte die letzte, abendliche Trainingseinheit eine zügige Nachtruhe. Sie träumen sicher von Siegen, Medaillen und tollen kommenden Tagen. Über alle Kontinente, alle Grenzen, alle Streitigkeiten hinweg. War das nicht genau der Olympische Gedanke?